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Habe ich das Zeug, um ein Portfolio-Worker zu sein?

Charles Handy prophezeite in seinem 1989 erschienenen Buch „The Age of Unreason” dramatische soziale Veränderungen im Alltag, eine Flexibilisierung und Entgrenzung der Arbeitswelt und der Abbau traditioneller Organisationsformen (siehe Blog-Artikel «Schöne neue Arbeitswelt»). 

Flexibilisierung des Arbeitsmarktes 

Die Flexibilisierung der Arbeit hat verschiedene Ursachen. Wirtschaftliche Instabilitäten, der globale Wettbewerb sowie zunehmende Schwankungen der Nachfrage sorgen für veränderte Kundenaufkommen und verkürzte Produktlebenszyklen, denen mit flexiblen Betriebskonzepten und Wertschöpfungsketten sowie einer Anpassung der Betriebskapazitäten begegnet wird. Weitere Treiber sind die Digitalisierung und veränderte Bedürfnisse auf dem Arbeitsmarkt. Einerseits nimmt der von Unternehmen ausgehende Flexibilisierungsdruck auf Arbeitnehmende zu, andererseits stärkt der Fachkräftemangel die Verhandlungsposition von Fachkräften.1 

 

Was ist ein Portfolio-Worker 

Portfolio-Worker gibt es in einer Vielzahl von Formen. Sie sind teilweise selbständig, Gig-Worker bzw. E-Lancer (elektronische Heim- und mobile Arbeitnehmende), Wissens- oder Projektarbeitende, können aber auch zu einem Prozentsatz festangestellt sein und im anderen Teil eine Reihe von Aufträgen selbständig abwickeln.   

Wichtig als Portfolio-Worker ist, dass man über übertragbare Fähigkeiten verfügt, um den Anforderungen eines dynamischen zukünftigen Arbeitsplatzes gerecht zu werden.  

Warum wird man Portfolio-Worker? 

Portfolio-Worker schätzen die Flexibilität und Vielfalt dieser Arbeitsform. Sie können ihre Aufträge nach eigenen Bedürfnissen gestalten und haben die Möglichkeit, an verschiedenen Projekten und in unterschiedlichen Unternehmen zu arbeiten und sein eigener Unternehmer zu sein. Eine letztmals 2000 in den USA durchgeführte Studie zeigte, dass rund 70% der Independent Professionals (IP) mit ihrer Arbeitssituation "sehr zufrieden" waren. Mehr als acht von zehn IP gaben an, lieber unabhängig zu arbeiten, um mehr Freiheit, Flexibilität und Kontrolle über ihre Karriere zu haben. 

Ist Portfolio Working etwas für mich? 

Wenn Sie sich für Portfolio Working entschliessen, müssen Sie ein gutes Verständnis haben, was Ihre Kompetenzen, Präferenzen, Werte und Interessen sind. Sie müssen genau wissen, was Ihr Alleinstellungsmerkmal ist, was Sie auf dem Arbeitsmarkt anbieten wollen und zu welchen Preisen. Fragen dazu sind: 

  • Welche Kompetenzen und Ressourcen habe ich? 
  • Was macht mich einzigartig?  
  • Sind meine Fähigkeiten vermarktbar und bin ich in der Lage, mich erfolgreich zu vermarkten? Wie kann ich die Fähigkeiten in eine Dienstleistung verpacken mit welchen Nutzenversprechen für die Kunden? 
  • Welche Kombinationen an Arbeit würden mir zusagen? 
  • Wieviel muss ich mindestens verdienen? 
  • Welche Mandate kann ich übernehmen? Verantwortung, Dauer, etc. 

 

Wie gehe ich vor? 

Zentral ist der Wille zum Erfolg, die Einzigartigkeit Ihres Profils und eine klare Vorstellung, wohin die Portfoliokarriere Sie führen soll und welche Art von Aufträgen Sie übernehmen wollen.  

Der zweite wichtige Pfeiler ist das eigene Netzwerk. Stellen Sie eine Hitliste von Kontakten auf, die Sie angehen können, um auf sich aufmerksam zu machen. Üben Sie an Ihrem Auftritt, um Aufträge zu gewinnen. Bleiben Sie auf dem Laufenden, indem Sie Fach- und Wirtschaftspublikationen lesen, die für Ihren Bereich relevant sind. Aktualisieren Sie regelmässig Ihren Lebenslauf und, wenn Sie die Zeit und die Ressourcen haben, erstellen Sie eine einfache Webseite mit Ihren Fähigkeiten und Erfahrungen.  

Auf was sollte man achten? 

Eine der grössten Fallstricke ist die fehlende Einsicht, dass man nicht die notwendigen Eigenschaften für diese Art von Arbeit hat. Erfolgreiche Portfoliomitarbeiter sind selbstbewusst, haben gleichzeitig eine gute Selbstreflexion und können sich selbst regulieren und motivieren. Sie sind frustrationstolerant und selbstdiszipliniert, um dranzubleiben, mit Stress und Rückschlägen umgehen zu können und immer wieder die eigene Komfortzone zu verlassen.  

Das eigene Netzwerk hilft zwar, Aufträge zu finden. Wichtig ist aber auch die Nutzung klassischer Kanäle, wie Personalvermittler, die das Matching vornehmen, oder Online-Netzwerke wie LinkedIn, die den Kontakt zu Arbeitgebern herstellen. Online-Portale wie Upwork, Freelancer-Schweiz oder Coople bieten ebenfalls einen Matching-Service an.  

Diese neue Art zu arbeiten, erfordert eine Reform unserer Sozialversicherungssysteme, um Rechte und Ansprüche absichern zu können, so dass Gesundheitsleistungen und Rentenansprüche von Auftrag zu Auftrag mitgeführt werden können. Selbständige Portfolio-Worker sind heute in weiten Teilen nicht obligatorisch gegen soziale Risiken abgesichert und müssen sich eigenständig um einen ausreichenden Versicherungsschutz bemühen, zum Beispiel über einen Payroll-Anbieter. 

 

 

Charles Handy prophezeite in seinem 1989 erschienenen Buch „The Age of Unreason” dramatische soziale Veränderungen im Alltag, eine Flexibilisierung und Entgrenzung der Arbeitswelt und der Abbau traditioneller Organisationsformen (siehe Blog-Artikel «Schöne neue Arbeitswelt»). 

Flexibilisierung des Arbeitsmarktes 

Die Flexibilisierung der Arbeit hat verschiedene Ursachen. Wirtschaftliche Instabilitäten, der globale Wettbewerb sowie zunehmende Schwankungen der Nachfrage sorgen für veränderte Kundenaufkommen und verkürzte Produktlebenszyklen, denen mit flexiblen Betriebskonzepten und Wertschöpfungsketten sowie einer Anpassung der Betriebskapazitäten begegnet wird. Weitere Treiber sind die Digitalisierung und veränderte Bedürfnisse auf dem Arbeitsmarkt. Einerseits nimmt der von Unternehmen ausgehende Flexibilisierungsdruck auf Arbeitnehmende zu, andererseits stärkt der Fachkräftemangel die Verhandlungsposition von Fachkräften.1 

 

Was ist ein Portfolio-Worker 

Portfolio-Worker gibt es in einer Vielzahl von Formen. Sie sind teilweise selbständig, Gig-Worker bzw. E-Lancer (elektronische Heim- und mobile Arbeitnehmende), Wissens- oder Projektarbeitende, können aber auch zu einem Prozentsatz festangestellt sein und im anderen Teil eine Reihe von Aufträgen selbständig abwickeln.   

Wichtig als Portfolio-Worker ist, dass man über übertragbare Fähigkeiten verfügt, um den Anforderungen eines dynamischen zukünftigen Arbeitsplatzes gerecht zu werden.  

Warum wird man Portfolio-Worker? 

Portfolio-Worker schätzen die Flexibilität und Vielfalt dieser Arbeitsform. Sie können ihre Aufträge nach eigenen Bedürfnissen gestalten und haben die Möglichkeit, an verschiedenen Projekten und in unterschiedlichen Unternehmen zu arbeiten und sein eigener Unternehmer zu sein. Eine letztmals 2000 in den USA durchgeführte Studie zeigte, dass rund 70% der Independent Professionals (IP) mit ihrer Arbeitssituation "sehr zufrieden" waren. Mehr als acht von zehn IP gaben an, lieber unabhängig zu arbeiten, um mehr Freiheit, Flexibilität und Kontrolle über ihre Karriere zu haben. 

Ist Portfolio Working etwas für mich? 

Wenn Sie sich für Portfolio Working entschliessen, müssen Sie ein gutes Verständnis haben, was Ihre Kompetenzen, Präferenzen, Werte und Interessen sind. Sie müssen genau wissen, was Ihr Alleinstellungsmerkmal ist, was Sie auf dem Arbeitsmarkt anbieten wollen und zu welchen Preisen. Fragen dazu sind: 

  • Welche Kompetenzen und Ressourcen habe ich? 
  • Was macht mich einzigartig?  
  • Sind meine Fähigkeiten vermarktbar und bin ich in der Lage, mich erfolgreich zu vermarkten? Wie kann ich die Fähigkeiten in eine Dienstleistung verpacken mit welchen Nutzenversprechen für die Kunden? 
  • Welche Kombinationen an Arbeit würden mir zusagen? 
  • Wieviel muss ich mindestens verdienen? 
  • Welche Mandate kann ich übernehmen? Verantwortung, Dauer, etc. 

 

Wie gehe ich vor? 

Zentral ist der Wille zum Erfolg, die Einzigartigkeit Ihres Profils und eine klare Vorstellung, wohin die Portfoliokarriere Sie führen soll und welche Art von Aufträgen Sie übernehmen wollen.  

Der zweite wichtige Pfeiler ist das eigene Netzwerk. Stellen Sie eine Hitliste von Kontakten auf, die Sie angehen können, um auf sich aufmerksam zu machen. Üben Sie an Ihrem Auftritt, um Aufträge zu gewinnen. Bleiben Sie auf dem Laufenden, indem Sie Fach- und Wirtschaftspublikationen lesen, die für Ihren Bereich relevant sind. Aktualisieren Sie regelmässig Ihren Lebenslauf und, wenn Sie die Zeit und die Ressourcen haben, erstellen Sie eine einfache Webseite mit Ihren Fähigkeiten und Erfahrungen.  

Auf was sollte man achten? 

Eine der grössten Fallstricke ist die fehlende Einsicht, dass man nicht die notwendigen Eigenschaften für diese Art von Arbeit hat. Erfolgreiche Portfoliomitarbeiter sind selbstbewusst, haben gleichzeitig eine gute Selbstreflexion und können sich selbst regulieren und motivieren. Sie sind frustrationstolerant und selbstdiszipliniert, um dranzubleiben, mit Stress und Rückschlägen umgehen zu können und immer wieder die eigene Komfortzone zu verlassen.  

Das eigene Netzwerk hilft zwar, Aufträge zu finden. Wichtig ist aber auch die Nutzung klassischer Kanäle, wie Personalvermittler, die das Matching vornehmen, oder Online-Netzwerke wie LinkedIn, die den Kontakt zu Arbeitgebern herstellen. Online-Portale wie Upwork, Freelancer-Schweiz oder Coople bieten ebenfalls einen Matching-Service an.  

Diese neue Art zu arbeiten, erfordert eine Reform unserer Sozialversicherungssysteme, um Rechte und Ansprüche absichern zu können, so dass Gesundheitsleistungen und Rentenansprüche von Auftrag zu Auftrag mitgeführt werden können. Selbständige Portfolio-Worker sind heute in weiten Teilen nicht obligatorisch gegen soziale Risiken abgesichert und müssen sich eigenständig um einen ausreichenden Versicherungsschutz bemühen, zum Beispiel über einen Payroll-Anbieter. 

 

 

Event Start Date: 12.03.2024 01:00